Hat man einen oder mehrere Kandidaten für eine vakante Position in der Pipeline, die auf dem Papier zu dem Stellenprofil (weitestgehend) passen, ist die erste große Hürde genommen. Doch nun geht es daran herauszufinden, wer oder ob überhaupt ein Kandidat fachlich und vor allem menschlich zur Aufgabe und zum Unternehmen passen.
Dazu sitzen wir nicht selten dem Irrtum auf, dass wir in kürzester Zeit mit einer bestimmten Methode (Assessment, Fragenkatalog, Voodoo, etc.) eine Person so beurteilen können, dass wir zu hundert Prozent sicher sein können, dass dieses Recruiting ein voller Erfolg wird.
Doch leider können wir Menschen nur bis vor den Kopf gucken. Und sein wir mal ehrlich – welche/r Kandidat/in kann/wird sich während des Auswahlprozesses so geben, wie sie/er wirklich ist? Wie der Top-Unternehmer Gary Vaynerchuk richtig sagt: Ob ein Recruiting wirklich ein Erfolg war, können wir erst vollumfänglich feststellen, wenn die Person das Unternehmen wieder verlassen hat. Autsch!
Wenn man sich diesem Umstand bewusst ist und sich im Auswahlprozess an eine tragfähige Entscheidung herantasten möchte, sollte man sich selbst grundsätzlich immer folgende Frage stellen: „Sucht mein Gegenüber einen Job oder eine Aufgabe?“
Soll heißen: Stehen für den Gegenüber hauptsächlich Geld und angenehme Arbeitsbedingungen im Vordergrund oder Leuchten einfach die Augen des Gesprächspartners, wenn man sich über den Beruf, die Aufgaben, die Herausforderungen und auch die Niederlagen unterhält?
Da braucht man nicht lange, um das zu erkennen. Wenn der/die Bewerber/in mit dem Herzen dabei ist, sieht man ihm/ihr das an der Mimik, Gestik und Körperhaltung an. Das ist authentisch – so etwas lässt sich vermutlich nur hollywoodreif vorspielen und ist daher ein wertvoller Indikator bei der Kandidatenauswahl.