Entweder will man Karriere machen oder man wird durch die Arbeitgeber mit Ihren schönen Stellenangeboten aufgefordert „Komm zu uns und mach Karriere!“. Doch kann man eigentlich Karriere wortwörtlich „machen“?
Das Wort Karriere leitet sich ursprünglich aus dem französischen carrière ab und bedeutet hier u.a. Laufbahn oder Rennbahn. Das heißt im Umkehrschluss, dass man keine Karriere „machen“ kann, sondern dass man sich beruflich „auf der“ Karriere befindet. 🤷♂️
Und jeder der sich zum Sport machen schonmal auf einer Laufbahn bzw. Rennbahn bewegt hat oder zumindest anderen dabei zugeschaut hat, weiß, dass es ganz schön schweißtreibend sein kann. Vor allem dann, wenn man erster werden will.
Nun geben sich viele Arbeitnehmer über ca. 35 Jahre dem Karriere-Wettlauf hin, um immer wieder (fremdbestimmte) Ziele zu erreichen. Das alleine ist schon ungesund. Wenn man sich dann auch noch die falsche Laufbahn bzw. Rennbahn dafür ausgesucht hat, ist das tödlich.
Sicher kann man mal zwischendurch in ein Wettrennen einsteigen, wenn man sicher ist, dass es der persönlich aktuellen Leistungsklasse entspricht bzw. der nächste Schritt in der eigenen Entwicklung ist.
Aber wäre es nicht besser, die Begriffe Laufbahn/Rennbahn, die hinter „Karriere“ stecken durch bspw. Panoramaweg zu ersetzen. Einen Weg, der einem persönlich gefällt? Einen Weg, der in seinem Tempo begangen werden kann? Einen Weg, bei dem man einfach das Panorama und den Spaziergang selbst genießen kann? Einen Weg, bei dem es ok ist, wenn man länger braucht, um ans gewünschte Ziel zu kommen?
Und wenn es nicht für einen selbst ist – wäre das nicht ein wünschenswertes Berufsumfeld für die eigenen Kinder?