Meine Kinder spielen täglich die Berufe auf der Baustelle nach. Alle Kinder machen es. Ich habe dasselbe getan. Aber warum entscheiden sich trotz der frühkindlichen Begeisterung immer weniger Menschen für solch einen Beruf?
Natürlich hat die Wertschätzung für akademische Karrieren über die letzten Jahrzehnte immer weiter zugenommen und es spielen sicher auch finanzielle Überlegungen eine Rolle. Auch der technologische Wandel hat sicher seinen Einfluss, dass immer mehr Arbeit ohne handwerkliches Zutun erledigt werden kann.
Dennoch sehe ich drei andere Faktoren als Teile des Ursprungs für diese Entwicklung:
1. Mangelnde Information: Viele Menschen haben einfach zu wenig Kenntnisse über die Vielfalt und Möglichkeiten in handwerklichen Berufen
2. Klischees wie bspw.: „Ein handwerklicher Beruf macht deinen Körper kaputt“
3. Eltern- und Lehrerbeeinflussung: Eltern und Lehrer neigen dazu, akademische Wege für eine „bessere Zukunft“ der Kinder zu bevorzugen, damit diese es im Leben später einmal leichter haben.
Eine umfassende gesellschaftliche Neubewertung der Berufe im Handwerk muss her. Aufklärungsarbeit muss geleistet werden. Doch das kann nur durch die Handwerker selbst geschehen. Und das beginnt mit der ständigen Präsenz an Schulen. Nur so kann das „Handwerk“ vermittelt werden.