„Woher haben Sie eigentlich meine Nummer?“ – nicht selten kommt diese verständliche Frage von einem potentiellen Kandidaten am Ende des Telefonats, bei dem er gerade auf eine bestimmte Position angesprochen und ein mögliches Wechselinteresse eruiert wurde. Die Antwort darauf ist in den meisten Fällen ziemlich ernüchternd.
Gerade bei Vertriebspositionen den Außendienst betreffend müsste die ehrliche Antwort darauf lauten: „Von Ihrem Arbeitgeber!“. Denn auf der eigenen Website hat dieser unter dem Menüpunkt „Ansprechpartner“ wahlweise mit genauer Gebietskarte, Aufgabenbereich, Ausbildung und Bild den Namen und die Rufnummer des Angerufenen selbst veröffentlicht. Aber warum?
Sicher möchte man möglichen Neukunden einen direkten Draht zu den zuständigen Ansprechpartnern an die Hand geben. Das man aber damit auch Headhunter direkt unter die Arme greift Kandidaten für Vakanzen der Marktbegleiter bei sich selbst zu akquirieren, bleibt komplett ungeachtet.
Zumal die Praxis zeigt, dass Neukunden die Nummer anrufen, die als erstes auf der Website ausgemacht werden kann. Kommt man dann doch beim richtigen Außendienstler direkt raus, ist dieser vermutlich dann im Gespräch oder im Auto unterwegs, weshalb dieser einen Interessenten eh nicht immer gleich bzw. optimal begegnen kann.
Jetzt kann man sicher sagen: „Lass die Headhunter ruhig kommen – Reisende soll man nicht aufhalten!“. Oder man kann sich auf die Loyalität und Zufriedenheit der Mitarbeiter verlassen, die auch bei den verlockendsten Angeboten dem Unternehmen die Treue halten. Doch Fakt ist: Irgendwann wird jeder mal schwach oder hat einen schlechten Tag bei der Arbeit. Zumindest bringt das Unruhe, denn der umworbene Mitarbeiter spielt zur Not die Angebotskarten der Gegenseite, um seine eigene Arbeitssituation zu verbessern.
Was also tun, um keinen Neukunden zu vergraulen und nicht Steigbügelhalter bei der Abwerbung der eigenen Mitarbeiter zu sein?
Ganz einfach: Alle mitarbeiterbezogenen Informationen runter von der Website. Für potentielle Neukunden wird eine zentrale Rufnummer eingerichtet. Hier antwortet dann eine nette Stimme, die dann die entsprechenden Anfragen vorqualifiziert und an die betreffenden Personen weiterleitet.
Glückwunsch: Damit ist dieser Weg für Abwerbeversuche zu. Es bleiben aber noch weitere offene Stellen – darüber informiere ich gerne in einem nächsten Beitrag.